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Der Kalmenhof


Überblick

Der Kalmenhof Ende der 50er-Jahre


Die Abbildung gibt über die Gebäude und Bereiche des Kalmenhofes einen Überblick:

1.   Gutshaus und Pensionat (auch "Rosenhaus" genannt)
2.   Wirtschaftsgebäude und Turnhalle
3.   Mädchen- und Knabenhaus
4.   Altenheim
5.   Betriebsgebäude (auch "Sternenhaus" genannt) und ehemaliges Lehrmädchenheim (auch "Buchenhaus" genannt)
6.   Krankenhaus
7.   Verwaltungsgebäude und Wäscherei
8.   Hofgut Gassenbach und Gärtnerei
9.   Sonderschule Kalmenhof (die spätere "Max-Kirmsse-Schule")
10. Gräberfeld und Gedenkstätte


Mit dem Erwerb des Gutshauses wird die neue Anstalt im Jahr 1888 gegründet. Zu den Gründern zählen in erster Linie der Frankfurter Sozialpolitiker Karl Flesch, der evangelische Pfarrer Rudolph Ehlers und vor allem der großzügige Philanthrop und Sozialreformer Charles Hallgarten.

 
 

Charles Lazarus Hallgarten (1838-1908). Porträtplakette von Leo Horovitz aus dem Jahr 1903. Quelle: Privatbesitz


Bis 1933 wird der Kalmenhof von einem privaten Trägerverein geführt. Durch kluge Vereinsführung und großzügige finanzielle Unterstützung aus den Reihen des Frankfurter Bürgertums entwickelt sich der Kalmenhof zu einer renommierten Heilerziehungsanstalt mit eigener Landwirtschaft. Neben der Landwirtschaft auf dem Eigengelände (21 ha) betreibt der Kalmenhof die Gutswirtschaft der 165 ha großen angepachteten Staatsdomäne Hof Gassenbach.

Da in der Zeit des Nationalsozialismus der ehemalige Vorstand gewaltsam abgesetzt wird und 1945 die Vereinsführung ein "ausschließlich nationalsozialistisch geformtes Vereinsorgan" darstellt, wird 1948 die Auflösung des Trägervereins beschlossen. Der Kalmenhof und sein Vermögen fallen dem Kommunalverband des Regierungsbezirks Wiesbaden zu.

Nach der 1953 erfolgten Gründung des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen, in dem die Bezirksverbände aufgehen, wird aus dem ehemaligen privaten Vereinsbesitz nun "LWV-Gelände".

Idstein 1953 mit dem ehemaligen privaten Kalmenhof-Besitz (grün hervorgehoben), nun "LWV-Gelände"


Seit dieser Zeit wurden fortwährend Grundstücke und Gebäude veräußert. Auch das Gutshaus, das die Gründungszelle der Anstalt darstellt und als "Guthaus Kalmenhof" der Anstalt ihren Namen gab, wurde in Jahr 2006 an privat verkauft.

Zudem wurden historische Gebäude im Laufe der Zeit dem Verfall preisgegeben und abgerissen, um Bauland zu schaffen.

Erst im Jahr 2020 wurden die Turnhalle und das Betriebsgebäude ("Sternenhaus") abgerissen. Beide Gebäude waren von dem Frankfurter Architekten Simon Ravenstein entworfen worden, dessen anderen Bauwerke im Großraum Frankfurt allesamt unter Denkmalschutz stehen.




Weiterführende Literatur


Christian Schrapper, Dieter Sengling (Hrsg.): "Die Idee der Bildbarkeit. 100 Jahre sozialpädagogische Praxis in der Heilerziehungsanstalt Kalmenhof". Frankfurt 1988 (vergriffen)

Vitos Kalmenhof (Hrsg.): "125 Jahre Kalmenhof. Facetten seiner Geschichte". Idstein 2013 (bebilderte Publikation mit Texten von Prof. Dr. Heiner Ullrich und Christel Lentz)

 
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